- Umweltarchäologie
- Umwelt|archäologie,ein Forschungsbereich der Vor- und Frühgeschichte, dessen Ziel die Erschließung von Landschaft und Umwelt der vorgeschichtlichen Epochen ist. Die Umweltarchäologie ist aus der Verbindung archäologischer, geographischer und naturwissenschaftlicher Forschungen hervorgegangen. Die Entdeckung der Klimaschwankungen des Eiszeitalters und der Nacheiszeit bildeten entscheidende Anregungen. In der Praxis handelt es sich um interdisziplinäre Forschungen an Grabungsobjekten (Ausgrabung) und die archäologische Prospektion (Luftbildarchäologie), wobei die prähistorische Archäologie auf die Zusammenarbeit mit naturwissenschaftlichen Spezialfächern (Bodenkunde, Geomorphologie, Paläoethnobotanik, Archäozoologie u. a.) sowie auf besondere archäometrische Verfahren angewiesen ist. Forschungsschwerpunkt sind neben den naturbedingten Einflüssen auf die Umwelt (Klimaschwankungen, Naturkatastrophen) die kulturbedingten Einwirkungen.Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt zeichneten sich bereits in der Altsteinzeit durch Eingriffe des Menschen in die Landschaft und Tierwelt ab (Nutzung des Feuers, Jagd ohne Schonzeit). In Mitteleuropa bildet die Waldgeschichte eine sichere Basis für die Rekonstruktion der Umwelt im Holozän. Die zu Beginn der Jungsteinzeit auftretenden grundlegenden wirtschaftlichen Veränderungen werden von der Umweltarchäologie in Bezug auf die stärkeren Auswirkungen der Ökonomie auf die Landschaft untersucht. Garten- und Ackerbau, Rodung, Bewässerung und Weidewirtschaft sind Phänomene, die von der Agrararchäologie (Siedlungsarchäologie) bereits seit Jahrzehnten im Hinblick auf die Instabilität der Umwelt erforscht werden.
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Ụm|welt|ar|chä|o|lo|gie, die: Forschungsbereich der Vor- u. Frühgeschichte, das sich mit der Erschließung von Landschaft u. Umwelt der vorgeschichtlichen Epochen befasst.
Universal-Lexikon. 2012.